Sind Rezyklate aus Kunststoff in Lebensmittelverpackungen möglich?


Kunststoffrecycling und Rezyklate - worum geht es?
Welche Arten von Rezyklaten gibt es?
Es werden zwei grundlegende Arten von Rezyklaten unterschieden:
Title
- Post-Industrial-Rezyklate (PIR) - das sind Kunststoffabfälle, die bei der Herstellung von Kunststoffverpackungen anfallen. Sie werden unmittelbar wiederverwertet, ohne vorher in einem Produkt verarbeitet worden zu sein.
- Post-Consumer-Rezyklate (PCR) - diese Kunststoffe entstammen der privaten, industriellen und gewerblichen Abfallwirtschaft. Es handelt sich um die Rezyklate im engeren Sinne, die bereits mindestens einmal in einem Produkt verarbeitet worden waren. Type your text
Lorem ipsum dolor sit amet consectetur adipisicing elit. Placeat suscipit modi repellendus.

In erster Linie entstehen Rezyklate durch Reinigungs- und Zerkleinerungsprozesse. Hier werden nochmals unterschiedliche Qualitäten unterschieden. Dabei werden in einigen Rezyklaten im Zuge der Granulierung Zusäte beigemischt (Regenerate), während andere ohne Zusatz granuliert werden (Regranulat). Die einfachste Technik bei der Herstelllung von Rezyklaten ist das Vermahlen von Kunststoff. Insgesamt stellen die technischen Verfahren beim Kunststoffrecycling die Industrie noch immer vor deutliche Herausforderungen.
Welche Kunststoffverpackungen werden derzeit im Wertstoffkreislauf recycelt und welche Schwierigkeiten bestehen?
Verpackungen aus Polypropylen (PP), Polystyrol (PS), Polyethylen (PE) und Polyethylenterephthalat (PET) werden recycelt. Dabei erweist sich der Recyclingkreislauf noch nicht als geschlossen. Technische Herausforderungen bestehen primär bei der Herstellung der Sortenreinheit bei Post-Consumer-Abfällen. In das Recycling gehen viele Verbundstoffe, die nicht ohne Weiteres in die einzelnen Kunststoffarten aufgetrennt werden können. Dieses technische Problem konnte auch nach Jahren der Beschäftigung mit Kunststoffrecycling noch nicht immer zufriedenstellend gelöst werden.

Insbesondere in der privaten Abfallwirtschaft lässt deshalb die Wiederverwertungsquote bei Kunststoffen noch zu wünschen übrig. Viele Entsorger verfügen noch nicht über die erforderlichen technischen Anlagen, um Kunststoffrecycling im großen Stil effektiv zu betreiben. Deshalb wird immer noch ein größerer Anteil an Kunststoff verbrannt, obwohl der Abfall getrennt gesammelt wird. Eine überzeugende Recyclingquote wird bisher nur bei PET-Flaschen erreicht.Hier werden bereits 94 % aller PET-Getränkeflaschen recycelt, diese Produkte kommen auf eine Verwertungsquote von annähernd 100 %. In jeder PET-Getränkeflasche ist heute durchschnittlich ein Anteil von 30 % an Rezyklaten enthalten.
Warum dürfen recycelte Kunststoffe bisher nur eingeschränkt für Lebensmittelverpackungen verwendet werden?
Welche Kunststoffarten kommen überhaupt in Frage?
Die Anforderungen für Kunststoffe im Kontakt mit Lebensmitteln sind allgemein hoch. Es kommen nicht alle Kunststoffmaterialien infrage. In der Industrie wird von den "lebensmittelechten Kunststoffen" gesprochen. Dabei handelt es sich um Kunststoffe, die die verpackten Lebensmittel nicht beeinflussen. Es lösen sich aus den Polymeren keine Stoffe, die an die Lebensmittel abgegeben werden könnten. Hier existiert bei der Europäischen Union bereits seit 2011 eine Positivliste, die die möglichen, für Lebensmittel verwendbaren Kunststoffe auflistet.
In Betracht kommen derzeit in erster Linie:
- PET
- PP
- verschiedene Qualitäten von PE (PE mit hoher Dichte PE-HD, PE mit geringer Dichte PE-LD)
- im Ausnahmefall PVC, das frei von sogenannten Weichmachern ist


Beim Einsatz von recycelten Kunststoffen in Lebensmittelverpackungen kommen weitere Bedingungen hinzu: Lebensmitteltaugliche Rezyklate müssen in besonderen Verfahren gereinigt und dekontaminiert werden. Die Gefahr, dass hier unerwünschte Stoffe durch Verunreinigungen mit Lebensmitteln in Kontakt kommen, ist bei recyceltem Kunststoff höher als bei erstmalig eingesetzten Polymeren. Dem trägt der Gesetzgeber auf nationaler und auf EU-Ebene Rechnung. Abgesehen von den Recyclingverfahren für PET-Getränkeflaschen hatte die bis Oktober geltende EU-Verordnung (EU) 282/2008 strenge Hürden für den Einsatz von Rezyklaten in Lebensmittelverpackungen aufgestellt. Dabei ging es insbesondere um die technischen Verfahren, die beim Recycling angewendet werden. Hier wurden Zulassungsverfahren für die Produktion der Food-Grade Rezyklate eingeführt. Zunächst galten Kunststoff-Rezyklate als potenziell gesundheitsgefährdend.
Deshalb mussten Recyclingverfahren für Rezyklate, die in Lebensmittelverpackungen verwertet werden sollen, zugelassen werden.
Warum besteht ein Spannungsverhältnis zwischen Recyclingquoten und Anforderungen an Food-Grade-Rezyklate?
Probleme bereitet den Industrieteilnehmern im Kontext von EU-VO 2022/1616 auch die Mindestquote der EU-Einwegplastikrichtlinie (SUPD). Diese schreibt vor, dass bis 2025 25 % aller Kunststoffe recycelt werden müssen. Das gilt auch für Lebensmittelverpackungen. Hier wünscht man sich eine Ausnahme für diese Verpackungen bei der Quote. Die Industrieunternehmen sehen unverhältnismäßig hohe Hürden dafür, abgesehen vom PET-Getränkeflaschen-Bereich Rezyklate in Lebensmittelverpackungen zu verwenden. Weitere Aspekte würden die Industrie unter Druck setzen. Dazu gehörten die hohen technischen Anforderungen an Recyclingverfahren sowie die bisherige Verfügbarkeit der Rezyklate auf dem Markt.


Wie ist der Einsatz der Rezyklate international geregelt?
Auch international unterliegt die Herstellung der Rezyklate für Lebensmittelverpackungen vielfach einer Regulierung. In den USA ist es etwa die FDA (US-Food-and-Drug-Adminstration), die eine Sicherheitsbewertung für den Einsatz von recycelten Kunststoffen in Lebensmittelverpackungen durchführt. Man hat sich dabei dafür entschieden, in jedem einzelnen Fall das angewendete Recyclingverfahren individuell zu prüfen und eine Stellungnahme abzugeben. Insgesamt gewinnen Kunststoffrecycling und Rezyklate in vielen Ländern angesichts knapper werdender Ressourcen an Bedeutung.
Fazit: Haben Food-Grade-Rezyklate eine Zukunft?
Rezyklate werden in Zukunft eine größere Rolle für die Herstellung von Lebensmittelverpackungen spielen müssen. Allerdings ist die Kunststoffindustrie intensiv gefordert, weitere technische und rechtliche Hürden zu überwinden. In dem Spannungsverhältnis Lebensmittelsicherheit und Recyclingquote geht es unter anderem um Investitionen in neue Recyclingverfahren und deren Zulassung. Betrachtet man den verbreiteten Einsatz von Kunststoffen für Lebensmittelverpackungen, kommt die Industrie an der Perfektionierung des Kunststoffrecyclings nicht vorbei. Weitere Erleichterungen im rechtlichen Bereich sind für Rezyklate bei Lebensmittelverpackungen zeitnah nicht zu erwarten. Der Verbraucherschutz steht dem entgegen. Die Entwicklung bleibt abzuwarten, denn mit steigenden Rohstoff- und Energiepreisen stehen Unternehmen von allen Seiten unter Druck. Von Behördenseite müssten Zulassungsprozesse effektiver gestaltet werden. Sonst werden Inustrieinitiativen ausgebremst.

Faltschachteln 











Standbodenbeutel 





Etiketten 





Papierdosen
Musterboxen 
